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CD Rewiews - Marquette Human Reparation

Rezensent Ulrich Heiser

Quelle:
http://www.rocktimes.de/gesamt/m/marquette/human_reparation.html


Markus Roth - ich finde kaum etwas im Web. Warum nicht? Da sollte schnell eine Webseite her, denn was der Musiker unter dem Namen Marquette da als Debütscheibe in den Ring wirft, ist ein Sahnehäubchen. Grob, ganz grob, gesagt treffen hier Tasten und Saiten aufeinander und feuern eine Mischung aus metallisch Angehauchtem ("Mystery Train"), progressiven, sphärisch driftenden Sequenzen, melodiösen, kräftigen Hard Rock-Parts, und Reminiszenzen an große Art Prog-Rocker ab.
Markus hat sich eine Schar Musiker ins Boot geholt, die zu jeder Zeit ihre Stärken zeigen dürfen und es auch tun. Vorab möchte ich da einen alten Bekannten nennen: Mindmovie und Flaming Bess-Mastermind Achim Wierschem. Aber da eine Schwalbe noch keinen Sommer macht, sind jede Menge weiterer Mitstreiter involviert. Das Album hätte vom Ansatz her ein rein instrumentales sein können. Aber die Sänger geben "Human Reparation" genau das, was aus einem guten ein sehr gutes Werk macht.
"Awaken In A New World" zum Beispiel - die Nummer startet wie weiland die alten Prog-Götter, es baut sich eine traumhafte Melodie auf, eine gehörige Portion Hard Rock mischt sich unter, bevor eine Art Keyboard-Jam über bunte Wiesen gleitet, die Gitarre startet einen Wah Wah-Lauf, der die Nackenhärchen gen Himmel ausrichtet und die Stimme driftet kurz in metallische Gefilde. Michael Hartmann ist die perfekte Stimme für diesen Hammertrack.
Das bedeutet nun aber nicht, dass die Instrumentalstücke (sechs an der Zahl) abfallen - aber wenn es die Komposition erlaubt, können, ja müssen da Sänger her, wie eben stellvertretend bei "Awaken In A New World" beschrieben.
Die rein instrumentalen Stücke sind mitnichten langweilig. Oft sind in diesem Genre ja schnell Frickeleien und verspielte Selbstgefälligkeiten das Allseligmachende. Nicht hier. "The Mirror" wartet mit jazzigen Sprengseln auf, "Syncope Of Obscure Nature" ist eine spannende Angelegenheit, deren Melange aus südeuropäischem Flair, progressiver Basis und doomigen Rhythmuspassagen ist ein Gedicht.
Markus hat alles richtig gemacht. Er hält eine enorme Spannung aufrecht und hat mit Bedacht gewählt, wer was wann macht. Nach Ausflügen mit metallischen und rockigen Zutaten im Picknickkorb gemahnt "My Green Garden" an die alten Genesis, auch der Sänger (Benedikt Potjan) ist hier als perfekte Besetzung zu nennen.
"The Last Kiss" könnte eine alte Krautrocknummer sein und im achtzehnminütigen "Lost At Sea" ist dann alles vereint, was die anderen elf Stücke im Einzelnen ausmachen. Ganz großes Kino.
Zu erhalten ist das Album über die Mindmovie-Seite (siehe Link unten). Und es lohnt sich, das Debüt von Marquette im Regal zu haben. Zu keiner Zeit entstehen Längen, man kann der Platte vom Start bis zum Ende folgen, ohne je musikalisch zu ermüden. Wie bereits gesagt: alles richtig gemacht, Markus (und Mitstreiter).

Line-up:
Markus Roth (keyboards, drums, vocals)
Achim Wierschem (guitars, additional keyboards)
Michael Hartmann (vocals)
Karsten Frohn (vocals - #9)
Benedikt Potjan (vocals - #8)
Sven Lendt (piano & orchestra - #10)
Reiner Wendland (acoustic guitar - #4)
Vlad Porochovnikov (additional guitars - #2,9)
Andreas Krämer (lyrics - #9)


 


Rezensent : Thomas Kohlruß

Quelle:
http://www.babyblaue-seiten.de/index.php?content=rev....umId=15165

Neues aus deutschen Landen… mit „Human Reparation“ betritt das Projekt Marquette die Bühne des Progressive Rock. Hinter Marquette verbirgt sich Markus Roth, der für Komposition und Musik verantwortlich zeichnet. Zumindest beim Debütalbum muss aber noch Achim Wierschem (Flaming Bess, Mindmovie) erwähnt werden, der mit seinem Gitarrenspiel einen wesentlichen und prägenden Beitrag auf dem Album leistet. Unterstützt wird das Duo von einigen Gastmusikern, vor allem am Gesang.

Der Album-Titel ist inspiriert von einer Gruppe Wissenschaftler, die nach dem 2. Weltkrieg sozusagen als menschliche Reparationsleistungen an die USA und an die UdSSR überstellt wurden. Allerdings handelt das Album nicht von diesen Wissenschaftlern, ist also kein Konzeptalbum. Es geht hier eher um die menschlichen Schwächen, Probleme und Verletzbarkeiten.

Musikalisch bietet „Human Reparation“ ein breites Spektrum modernen, melodischen Progressive Rocks. Die vielschichtigen, farbigen und spannenden Arrangements bewegen sich zwischen drückendem New Artrock, verspieltem Melodic Rock, elektronischen Einsprengseln und allerlei Gitarren-Pyrotechnik zwischen episch und fett riffend. Markus Roths Welt dürften eher die Tasten sein und so werden die Stücken von kraftvollen Tastenteppichen, elegischen Synthie-Leads, Piano-Läufen, Orgel-Wellen und blubbernd-zischenden elektronischen Gimmicks getragen. Wie schon erwähnt liefern sich Tasten und Gitarre nette Duelle, Unisono-Läufe und die Gitarre bewegt auch schon mal in heftigere Gefilde. Überhaupt die variable Gitarrenarbeit ist ein großer Pluspunkt des Albums. Eine kleine Schwäche des Albums ist Abwesenheit eines echten Drummers, so muss man also mit programmiertem Schlagzeug leben. Allerdings ist das wirklich gut gemacht und das Schlagzeug wirkt nicht allzu schematisch oder steril. So ist dieses Manko letztlich gut verschmerzbar.

Instrumental ist hier einiges geboten und zu entdecken, aber auch die Stücke mit Gesang sind gelungen. Insbesondere wenn Michael Hartmann mit seiner rauen, voluminösen Stimme am Mikro steht.

„Human Reparation“ ist ein interessantes Werk mit modernen, abwechslungsreicher Rockmusik geworden, gerade für diejenigen unter uns, die es doch eher melodisch mögen. Mich erinnert das Album stark an das Debüt der ebenfalls deutschen Formation Talis („Cities“ aus 2006), aber ob sich da noch so viele daran erinnern… die eingestreute Piano-Ballade „Adam and Eva“ und das orchestral-erhabene „La Grande Vallée“ betonen als 'Ausbrüche' aus dem sonstigen Album-Sound nur noch die Vielseitigkeit und den Abwechslungsreichtum dieses Albums. Und einen Long-Track für die Freaks gibt es auch noch. Schönes Ding!

11 von 15 Punkten



 

Rezensent: Stampeed
Quelle:

http://www.myownmusic.de/Rock/news/show?newsid=3698

Marquette - Human Reparation

"New Artrock" auf intelligente und abwechslungsreiche Weise
Gestern ist sie endlich in meinem Postfach angekommen, die neue CD “Human Reparation” von Marquette. Zwölf Songs ist sie lang geworden, fast alle sind Kooperationen mit diversen Künstlern, viele davon seit Jahren bei myownmusic.de engagiert. Markus Roth alias Marquette (Foto unten) muss man hier natürlich niemandem mehr vorstellen. Freunden des Progressive Rock ist er seit Jahren bekannt, gerade auf diesem Portal.

Persönlich kann ich nur raten, wie diese musikalische Reise entstanden ist. Aber es ist schon bewundernswert, wie diese Songs in einer Weise geschrieben und kreiert wurden, dass sie so vielen Mitmusikern so enorme Freiraeume schaffen, eine Bühne bereiten, die diese dann meisterhaft ausfüllen. Jeder steuert dabei ein charakteristisches Motiv bei und verleiht damit den Tracks ein eigenes Charisma, ein Stückchen Einzigartigkeit. Diese Musik atmet den Geist von Kollaboration, von Zusammenspiel, gemeinsamem Werken. Besonders Achim Wierschem alias Mindmovie hat viel Herzblut investiert und begleitet fast jeden Song mit seiner gefühlvollen Soloarbeit. Die musikalischen Fäden aber laufen wieder bei Marquette zusammen und werden in ein beeindruckendes Ganzes verwoben. Trotz der Vielseitigkeit der einzelnen Kompositionen läuft so ein unsichtbarer roter Faden durch dieses brilliant produzierte Werk, ein roter Faden, der die einzelnen Elemente in ein stimmiges, farbenfrohes Album verbindet.

Der Spannungsbogen beginnt mit "Mystery Train", einem Song, den viele Nutzer aus den MOM-Charts kennen dürften. Die Interpreten toben sich in dieser treibenden Nummer nach Herzen aus. Dabei machen die fantastischen Soli von Gitarren und Keys Appetit auf mehr und geben einen deutlichen Vorgeschmack auf das musikalische Können, das den Hörer erwartet. Als nächstes folgt mit "Awaken in a New World" ein rockiger, mainstreamiger Track. Besonders hervorzuheben ist hier die atemberaubende Gitarrenarbeit von Vladislav Porochovnikov, bei myownmusic.de als Vlad bekannt, und Achim Wierschem. Alleine dieses musikalische Feuerwerk für sich genommen, verwandelt dieses Stück bereits in ein musikalisches Meisterwerk. Michael Hartmann leiht dem Lied seine Hardrock-lastige, ausdrucksstarke Stimme, ein Riesen-Gewinn für diese CD.

Einen Kontrast zu den vorhergehenden Stücken bildet dann der dritte Track, ein wunderschön veträumt-trauriges Klavier. Hier zeigt Marquette seine ganze Klasse, legt enorm viel Gefuehl in diesen Song. Das Ergebnis besticht durch Einfachheit und Klarheit ebenso wie durch eine kunstvoll kreierte Atmosphäre, die sich wie ein Mantel um den Hörer legt und ihn auf die Reise mitnimmt. Im vierten Lied, "The Mirror", wirken wieder mehrere Musiker mit, darunter Reiner Wendland an der Akkustikgitarre. Beeindruckend spielen sich die Künstler gegenseitig die Bälle zu und schaffen füreinander eine Bühne fuer musikalische Ausflüge. Als fünftes Stück folgt dann "Syncope of Obscure Nature".

Wegen diesem Track hatte ich ursprünglich die CD gekauft. Auf myownmusic.de kann man in eine Promoversion des Songs hören. "Syncope of Obscure Nature" bietet so ziemlich alles, was das Musikerherz begehrt. Der Track wirkt mal harmonievoll, schwebend leicht, und dann wieder druckvoll organisch. Schon zu Beginn hatte es mir der mächtige, dunkle Bass angetan, über den sich gekonnt eine erdige Akkustikgitarre legt. Besonders gegen Ende der Nummer fühle ich mich stilistisch an Tool erinnert, was nur ein Kompliment sein kann.



Auch nach mehrmaligem Durchhören des Albums bleibt dieser Track mein persönlicher Favorit. Der sechste Song, "Mass Hysteria", folgt darauf und beginnt zunaechst sehr Progressive-Rock-lastig. Nicht zuletzt durch die herausragenden, charismatischen Vocals von Michael Hartmann gewinnt dieser Track besonders in den Refrains ein fast Alice in Chains-mäßiges Hardrock-Feeling. Dieses Stück dürfte Freunde von mainstreamigerer, gut gemachter Rockmusik ebenso erfreuen, wie technikbegeisterte Fans hochklassiger Solo- und Progressive-Elemente. Mit "Cancer" folgt schliesslich der siebte Song, ein Instrumental. Der Song ist durch ein Break in zwei Hälften gegliedert, in denen das selbe zugrundeliegende Motiv auf verschiedene Weise durchdekliniert wird. Besonders die zweite Hälfte spricht mich an, ist etwas düsterer und überzeugt mit toller Gitarrenarbeit. Mit den Songs acht ("My Green Garden") und neun ("The Last Kiss") folgen zwei eher mainstreamigere Balladen. Zunächst hören wir die fantastischen Vocals von Benedikt Potjan, myownmusic.de-Kennern bekannt als Podder, während anschließend Karsten Frohn seine stimmgewaltigen Vocals beisteuert. In The "Last Kiss" fallen dazu die eindrucksvollen und gut platzierten Sample-Elemente auf. Sie geben ein berühmt-berüchtigtes Zitat des Nordstaatengenerals und U.S. Präsidenten Grant über die Kunst der Kriegsführung wieder.

Insgesamt machen die beiden Balladen den ruhigeren, harmonischeren Teil des Albums aus. Als zehnter Song folgt dann mit "La Grand Vallée" ein beeindruckend, mit Orchestersound arrangierter, mächtig und erhaben klingender Track. Mich persönlich hat hier eine Stelle besonders bewegt, in der sich ein zaghaftes, kurzzeitig fast fröhliches Piano aus dem Hintergrund hebt, aber schliesslich unerbittlich in den traurig-melancholischen Klängen von Gitarre und Geige untergeht. Diese Kontraste stehen stellvertretend für die vielen Stimmungen, in die die Hörer dieser CD geworfen werden.

Herzstück der CD ist gewissermassen der vorletzte Track, "Lost at Sea", der mit mehr als 18 Minuten fast alle Facetten des Albums im „Kurzdurchlauf“ enthält. Tobende Keys, gefühlvolle Gitarren, vertrackte Takte, Progressive-Elemente, straighter melodiegetragener Rock und der überragende Gesang von Michael Hartmann runden diese Nummer zu einem Meisterwerk für sich ab. Schliesslich klingt das Werk mit dem zwölften Stück, "Grandma’s Musicbox", einem ruhigen, stetig harmonisch dahinfliessenden Song aus, bei dem Markus Roth selber am Mikrophon steht. Ein gelungener Abschluss eines insgesamt tollen Albums.

Fazit: Wer auf handwerklich gut gemachten Progressive-Rock steht oder einfach auf solide Rockmusik, kann mit dieser CD nichts falsch machen. Ich habe mich seit der ursprünglichen Ankündigung auf dieses Werk gefreut und das Warten hat sich voll gelohnt. Das unterstreichen auch die vielen im myownmusic.de-Forum bereits eingegangenen positiven Reaktionen. Und nicht nur musikalisch ist das Album ein voller Genuss, auch dem Artwork und dem schön illustrierten Booklet sieht man an, dass sich die Künstler viel Mühe gemacht haben, mit einem Auge für Details. Erhältlich ist die CD hier auf dem Portal über Achim Wierschem (Mindmovie), auf dessen Account derzeit auch Promoversionen aller Stücke anhörbar sind.

Ich fuer meinen Teil gebe dem Album 5 Sterne für „herausragend“.



Quelle:
http://www.betreutesproggen.de/2015/08/marquette-human-reparation/

Marquette – Human Reparation


VON JUERGEN MEURER AM 24. AUGUST 2015 REVIEWS
HumanReparation_cover(78:46, Eigenverlag, 2015)
Hinter dem Namen Marquette verbirgt sich der Musiker Markus Roth, der hier nach dem kürzlich besprochenen exzellenten Aeneas Album ein weiteres aktuelles Highlight aus der deutschen Prog-Szene vorlegt. Sein in feiner Digipack-Aufmachung präsentiertes Erstlingswerk verdient höchsten Respekt, das wird schon nach dem ersten Durchlauf deutlich.

Warum der Name Marquette? Im Booklet erläutert Roth, wie er darauf gekommen ist. Es geht nämlich um eine Reihe an Automobilen, die zwischen 1929 und 1931 von Buick hergestellt wurde. Eine Reihe, die mit Fehlern behaftet war, wo aber jeder Wagen seine eigene, spezielle Besonderheit hatte.
Und so sieht er dies auch mit seiner Musik. Sie mag nicht ganz perfekt sein, aber jeder Song besitzt seine Eigenheit.

Der Titel des Albums wiederum geht zum einen auf eine derart genannte Gruppe deutscher Wissenschaftler zurück, die nach dem zweiten Weltkrieg von den USA bzw. der damaligen UdSSR rekrutiert wurden, um militärische Technologie weiter zu entwickeln. Zum anderen bezieht sich der Titel auf die Zerbrechlichkeit des menschlichen Lebens im Allgemeinen und die Schwierigkeit, wieder zurückzukommen, wenn man erst einmal angeschlagen ist.

Zur Musik: Roth versteht es ausgezeichnet, Gesangsnummern und rein instrumentale Tracks so zu vermischen, dass das Album wie aus einem Guss wirkt. Was auch nicht selbstverständlich ist, zumal durchaus teils unterschiedliche musikalische Ansätze verfolgt werden. Im Wesentlichen handelt es sich um flott gespielten RetroProg, in den auch mal moderat härtere Passagen eingebaut werden, gerne auch mal mit etwas aggressiveren Vocals versehen. Allerdings ist festzuhalten, dass der Gesangsanteil gar nicht mal so hoch ist. Es gibt viele Instrumentaltitel, die mal als mittellange Progsongs oder auch als kurzes Piano-Intermezzo wie in ‘Adam und Eva‘ daherkommen.

Markus Roth spielt Tasteninstrumente, Schlagzeug, Gitarren, und ist für einige Gesangsparts, Kompositionen und Produktion verantwortlich und wird dabei hauptsächlich von Achim Wierschem unterstützt, der exzellente Beiträge an der Gitarre abliefert, aber auch Tastenarbeit beisteuert und an den Kompositionen zum Teil mitwirkte.

Weitere Beteiligte sind die Sänger Mike Hartmann, Karsten Frohn und Benedikt Potjan, sowie Sven Lendt (Tasten), Reiner Wendland (akustische Gitarre) und Vlad Porochovnikov (E-Gitarre).

Schon der Opener ‘Mystery Train‘ weiß mitzureißen. Flotte Gitarre, hymnische Keyboards, da wird gleich eine erste beeindruckende Duftmarke gesetzt. Und auch im weiteren Verlauf ist diese Art von Härte, die den ProgMetal Bereich streift, in Verbindung mit symphonischer Grundausrichtung ein typisches Merkmal für Marquette. Der darauffolgende Song zeigt, dass Roth auch ein Händchen für Kompositionen im Melodic Rock Bereich besitzt. Die Hookline besitzt Ohrwurmcharakter, der Gesang klingt bisweilen etwas aggressiv, flirrende Synthesizer lockern die Nummer auf. Auf die härtere Ausrichtung folgt als krasser Gegensatz gleich das bereits erwähnte Pianosolo. Und rein instrumental geht es auch im 9½-minütigen ‘The Mirror‘ weiter, wo Gitarre und Tasten abwechselnd in führender Rolle agieren. Ganz starke, abwechslungsreiche Nummer, in der Roth und Wierschem mustergültig zeigen, dass sie exzellent miteinander harmonieren!

Auch ambiente Passagen oder leichte Jazzrock-Ausflüge sind geschickt ins Gesamtkonzept untergebracht. Spezielle Erwähnung sollte sicherlich die exquisite Gestaltung der Gitarrenarbeit finden. Den Namen Wierschem kennen Beobachter der deutschen ProgRock Szene von Projekten wie Flaming Bess oder Mindmovie. Er bringt sich auf diesem Album nachhaltig ein, was den Songs definitiv zu Gute kommt.

Die Albumlänge ist fast komplett ausgereizt, was gerne mal den unschönen Nebeneffekt besitzt, dass der Künstler zu viel wollte und es darin endet, dass irgendwann mal eine gewisse Eintönigkeit aufkommt. Das ist hier nicht der Fall – es gibt keine Durchhänger, und wenn spezielle Songs als Anspieltipps genannt werden sollen, fällt die Auswahl wirklich schwer. Sicherlich gehört der Opener dazu, natürlich auch der 18-minütige Longtrack ‘Lost At Sea‘ (und das nicht nur, weil er so lang ist…) , oder auch der exzellente, schmissige Instrumentaltitel ‘Cancer‘. Als Gesangsnummer überzeugt auch das leicht Neoprog-angehauchte ‘The Last Kiss‘, auf dem Karsten Frohn als Sänger einen guten Beitrag liefert. Das Schlagzeug ist übrigens programmiert, was ja meist eher eine Notlösung ist, doch hier fällt es kaum negativ ins Gewicht.

Alles in allem toller moderner Prog, in dem auch mal Momente aufblitzen, in denen kurz Pink Floyd, Manfred Mann’s Earth Band oder Alan Parsons Project in den Sinn kommen. Andererseits aber auch wieder Prog der Marke Haken etc. Glasklare Empfehlung! Macht Lust auf mehr!
Bewertung: 12/15 Punkten (WE 11, JM 12)

Marquette @ YouTube
Marquette @ iTunes
mindmovie.org (Achim Wierschem)
www.flaming-bess.de (Achim Wierschem)



Quelle:
http://www.babyblaue-seiten.de/index.php?content=rev....umId=15165

Von: Christian Rode @ (Rezension 2 von 2)

Dem kundigen Leser dieser Seiten wird Markus Roth durch sein Mitwirken am Flaming Bess-Album „Der gefallene Stern“ ein Begriff sein. Unter anderem den Flaming Bess-Gitarristen Achim Wierschem konnte Roth denn auch für sein Projekt „Marquette“ gewinnen. Im Wechselspiel von verschiedenen Keyboardsounds (Klavier, Synthie, Orgel) und Wierschems magischer E-Gitarre liegt auch ein nicht unwesentlicher Reiz des Albums „Human Reparation“. Hinzu kommt, dass die Songs mit ganz viel Liebe zum Detail bis hin zum ausgeklügelten, hochdifferenzierten Drumsound komponiert sind.

Der Einstieg ins Album ist äußerst rasant: „Mystery Train“ ist ein treibendes Instrumental, bei dem eine 60ies-Orgel von Genesis-mäßigen Keyboardläufen abgelöst wird. Hinzu kommt die sahnig-rockende E-Gitarre Wierschems. Insgesamt wird auf dem Album auf weiter Strecke ein moderner, leicht (neo-)proggiger Sound mit einigen Elementen aus Jazz- und Artrock gepflegt.

Verschiedene Sänger intonieren einige der Stücke. Michael Hartman sorgt mit seiner rauen Röhre etwa für besondere Akzente bei „Awaken in a New World“, das auch mit einem Synthie-Solo a la Manfred Mann glänzt. Auch der gesangsintensive, dramatische Longtrack „Lost at Sea“ gewinnt durch Hartmans Vortrag an Intensität. Beim niederschmetternden „Mass Hysteria“ verursacht mir der brutale Gesang Hartmans nahezu Kopfweh... und das ist gut so! Kunst darf auch mal weh tun. Ein besonderes Schmankerl für den Genesis-Fan aber ist die wunderhübsche Ballade „My green Garden“, kongenial vorgetragen von Benedikt Potjan.

Aber es sind besonders die Instrumentals, die die spezielle Qualität des Albums ausmachen. Sei es das überraschend zarte und introspektive Klaviersolo „Adam and Eva“ oder die superb konstruierten Stücke „The Mirror“, „Syncope of Obscure Nature“ und „Cancer“ zwischen Jazzrock und Ethno. Am Ende geht dem Album nach meinem Gefühl – trotz des Longtracks – ein wenig die Luft aus. Insgesamt aber ist „Human Reparation“ ein ungeheuer vielschichtiges und kurzweiliges Album geworden, das vielerlei Inspirationen zu einem ganz eigenen, zeitgemäßen modernen Prog abseits gewohnter Klischees verarbeitet.


Review by Tonny Larsen

Quelle:
http://progplanet.com/12-reviews/cd-reviews/679-huma....ation...as

..got to be one of this years best albums!!



September 01, 2015

Review

I am gladly surprised by this band and album, they really touch a musical nerve in/with me, just like Corvus Stone also do/did, without comparison other than both bands seem to linger in the 70 ´sound (always great!) Marquette really trives in old school sound, instrumentation and delivery, but also with a fresh approach in arrangement and production!

The opening track " Mystery train" comes out full steam, with thundering drums, bass, keyboard flushes
and superb lead guitars from Achim. An instrumental tour de Force.

This album absolutely brims with excellent tunes, great songs and even though it has a running time of : 78:46 minutes, there is not a second of a dull moment!

You get clear crisp sound and production! The Album written, produced & mixed by Markus Roth and with plenty of time changes, breaks and brilliant muscianship..expect powerplay, keyboard washes, superb lead guitar , tight bass and drum and some really fine lead vocals.

Boasting 12 superb tracks of which half is intrumental, like the aforementioned band CS Marquette also dare to bring back wah pedal guitar soli and a style that really is a hommage to the 70´ classic rock/prog.

It is, mind you not only powerrock-prog tunes here.. you also get some very beautiful interludes - listen to "Adam und Eva" oh and there´s the ever presence of Achim´s lead guitars, soaring, shining...often a thing of beauty- listen to "The Mirror") and to his acoustic work on the excellent "Syncope of Obscure Nature".

Yes you guessed it, this album goes straight to my private collection and with a high praise as one of this years best albums!! Recommended to all lovers of great music !! I started out thinking ,,,½ rating...but with real music gems..it grew and grew and I have no other choice than to rate it ,,,,½ (saving half a star for their..hopefully next release!) You can NOT live without this album/band..honestly!! GO !!


Tonny Larsen



Rezensent : Stephan Schelle

Quelle:
http://www.musikzirkus-magazin.de/

Marquette – Human Reparation
Eigenvertrieb (2015)
(12 Stücke, 78:44 Minuten Spielzeit)

Marquette ist das Projekt des deutschen Musikers Markus Roth, das er mit Achim Wierschem (Flaming Bess und Mindmovie) sowie zahlreichen Musikern, eingespielt hat. Musikalisch bewegt sich Marquette, dessen Name sich von einem Fahrzeug des Automobilherstellers Buick ableitet, im melodischen Progressive Rock. Dabei liegt „Human Reparation“ unter anderem nicht nur durch die Mitarbeit von Achim Wierschem im Umfeld von Flaming Bess.


Das Album verbindet Instrumental- und Gesangsnummern bei denen aber auch ein ums andere Mal Referenzen an modernem Prog wie auch an traditionellem Art- und Progressiverock zu finden sind.

„Human Reparation“ wurde in folgender Besetzung eingespielt: Markus Roth (Keyboards, Schlagzeug, Gesang), Achim Wierschem (Gitarren additional Keys), Mike Hartmann (Gesang), Karsten Frohn (Gesang beim Stück „Last Kiss“), Benedikt Potjan (Gesang beim Stück „My Green Garden“), Sven Lendt (Piano & Orchestra in „La Grand Vallée“), Reiner Wendland (Akustikgitarre bei „The Mirror“) und Vlad Porochovnikov (add. Gitarren).

Alle Songs mit Ausnahme des Stückes „Syncope Of Obscure Nature“, bei dem Achim Wierschem als Co-Autor agierte, stammen aus der Feder von Markus Roth.

Mit dem Instrumental „Mystery Train“ startet das Album recht rockig. Eine harte Gitarrenlinie unterlegt von einem treibenden Schlagzeug, das auch Erinnerungen an Porcupine Tree & Co. erweckt, enthält dieses erste Stück. Daneben werden aber auch Sounds geboten die an typischen, teils symphonischen Prog der Marke Flaming Bess, The Tangent, Pink Floyd & Co. erinnern. Eine sehr schöne Nummer, die Härte und atmosphärischen Progressive-/Artrock miteinander verbindet.

Auch das folgende „Awaken In A New World“ spielt mit harten und sanfteren Klängen. Im Mittelteil hat Markus dann ein Keyboardsolo eingebaut das an Manfred Mann, aber stellenweise auch an Pink Floyd erinnert. Mit „Adam And Eva“ folgt dann eine sanfte Pianoballade.

Nach diesem ruhigen Stück folgt dann mit dem 9:27minütigen „The Mirror“ der erste Longtrack des Albums. Herrliche Gitarren- und Keyboardpassagen bestimmen zeitweise das Bild dieses instrumentalen Monoliths. Kraftvoll, atmosphärisch und gar jazzig geht es hier zur Sache. Das von Achim Wierschem als Co-Autor mit verfasste „Syncope Of Obscure Nature“ klingt – u. a. durch Achims Beteiligung – wie ein Track von einem Flaming Bess-Album, bietet darüber hinaus aber auch modernen Prog. In „Mass Hysteria“ mischen sich Progmetalanleihen mit Referenzen an Bands der Marke Gentle Giant. Auch Opeth und Steven Willson bzw. Porcupine Tree lassen hier unter anderem grüßen. „The Last Kiss“ lässt dann Procol Harum-Feeling aufkommen und verbindet dies mit Neo-Prog.

Nach dem symphonischen „La Grand Vallée“ kommt mit „Lost At Sea“, das mit 18 Minuten zu Buche schlägt, das längste Stück des Albums. Hier wird wieder alles geboten. Herrliche Soli, atmosphärische, sowie druckvolle, metallastige Passagen und eine wunderbare Melodie, die auch in komplexe Gefilde führt. Das abschließende „Grandma’s Musicbox“ erinnert mit seinem knisternden Sound an alte Vinylaufnahmen. Der Track, der zunächst mysteriös beginnt, wechselt dann zu einer wunderbaren Nummer bei der vor allem Achim an der Gitarre glänzt. Mike Hartman singt den Song so zerbrechlich, wie man es sonst auch von Roger Waters her kennt.

Mit „Human Reparation“ ist dem neuen Musikprojekt Marquette von Markus Roth ein sehr schönes Album des zeitgenössischen Progressive Rock gelungen. Das Album sollte man unbedingt antesten.

Stephan Schelle, August 2015

© 2021 Marquette-Music

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